EGB 6:
Die Natur dieses Objekts ist weniger ungewöhnlich als seine Entdeckung durch die Forscher Ellis, Grayson und Bond im Jahre 1984. Die berühmten Durchmusterungen der POSS-Platten von Abell (Galaxienhaufen und PN), Lynds (Helle Nebel und Dunkelnebel) sowie den umfassenden Durchmusterungen von van den Bergh (Zwerggalaxien und Reflexionsnebel) könnten Anlass zur Vermutung geben, es gäbe nichts mehr zu entdecken. Aber gerade die Objektgruppe der hier behandelten alten PN macht nach diesen ersten Scanvorgängen unter den Neuentdeckungen zahlenmäßig noch einen hohen Anteil aus. Sehr ungewöhnlich ist, dass die Planetarischen Nebel des EGB Katalogs ohne weitere Hilfsmittel, also mit dem bloßen Auge, auf den Platten gesichtet wurden (nicht wie andere Durchmusterungen, bei denen Vergrößerungsgeräte o.ä. benutzt wurden). Diese Art der PN Suche wurde vorher bislang nur einmal bei einer Südhimmeldurchmusterung der U. K. Schmidt Aufnahmen angewandt. Die Forscher Longmore und Tritton haben ebenfalls auf diese Weise einige PN erstmals erkannt (siehe auch LoTr 5). Der Vorteil dieser recht ungewöhnlichen Art der Suche ist, dass man einen Überblick über die gesamte Aufnahme, also unvergrößert, bekommt. Aufgrund der stattlichen Ausmaße der PN würde man sonst immer nur einen kleinen Teil der Objekte sehen können, diesen aber nicht erkennen. EGB 6 wird von den Forschern als fast rund und von extrem niedriger Flächenhelligkeit beschrieben. Der Ancient PN-Atlas zeigt eine H alpha Dominanz sowie eine recht deutliche [OIII] Emission. Die [NII]-Linie spielt eine untergeordnete Rolle.
Rick Schrantz fotografierte EGB 6. Er benutze auch hier eine ST10-XME Kamera mit CS H alpha-Filter an einem 300mm Nikon Teleobjektiv bei f/2.8 und belichtete 8 * 15 Minuten
Diese Zeichnung stammt von Frank Richardsen der den PN mit seinem 508/2500mm Newton bei 85facher Vergrößerung mit O[III]-Filter und AP=6mm beobachten konnte. Fst = 6.8mag, 16.01.2001, 22:15 MEZ